Zum ersten Mal in der Geschichte der Schaffhauser Bachfeste wurde dem Musikanlass ein Motto zugeordnet. Diese Idee war, die aufgeführten Werke durch diese generelle Benennung in einen «fil rouge» einzubinden. So wurde das 22. Bachfest «BACH und der TANZ» getauft… Deshalb fiel auf wie viele dargebotene Werke von Bach – aber auch von anderen Komponisten – heitere und eben tänzerische Elemente enthalten.
Mehrfach leitete Andrea Marcon, mit seinem grossen Können, die Konzerte. Dazu trat die Formation La Cetra Barockorchester Basel auf. Der im Volke eher unbekannte Komponist Grygny wurde in einem separaten Konzert gewürdigt. Jean-Yves Haymoz leitete das Ensemble Alternatim. Bei einem Mittagsanlass zeigte Marlies Ott, wie sich Bachs Musik in Tanzmedidationen verwandeln lässt. Die Live-Musik dazu gestalteten Rolland Müller, Flöte, und David Stamm, Cembalo.

Ein Highlight während des Bachfest-Grossanlasses bildete die szenische Aufführung «Der 4. König» von Ulrich Gasser. Neben dem Aufgebot an zahlreichen Musikerinnen und Musikern war der technische Aufwand sehr gross, denn die Aufführung fand in den grandiosen, aber leider sehr kalten Kasematten des Munots statt. Die räumlich bedingte Akustik, wie aber auch die Beleuchtung, unterstrich dieses beeindruckende Spiel. Die Leistung der Künstler an diesem nicht einfachen Spielort war bravourös. Damit die Besucher sich von der unangenehmen Kälte nicht ablenken liessen, wurden unzählige Kisten mit Militärwolldecken aus dem Zeughaus herangeschleppt. Um dem Motto zudem den richtigen Touch zu geben, trat im Stadttheater – als Schaffhauser Produkt – die Cinevox Junior Company unter der Leitung von Malou Fenaroli Leclerc auf.
Die grossen Oratorien Matthäus-Passion und h-Moll-Messe bildeten einmal mehr die Eckpfeiler dieses Bachfests. Beim ersten Konzert traten die Schaffhauser Chöre mit Guido Helbling auf und beim zweiten Anlass beglückte der weltberühmte Dirigent Philippe Herreweghe mit dem Collegium Vokale Gent das Publikum. Die Solisten, ebenfalls grosse Namen, waren Sibylle Rubens (S), Ingeborg Danz (A), Christoph Prégardien (T) und Tomas Bauer (B). Auch durfte man eine am Anfang ihrer Karriere stehende Sopranistin, die Spanierin Nuria Rial, bei einem Kantatenkonzert geniessen. Nebst Klosterfahrt – Bus und Schifffahrt – zum Kloster Paradies und Kloster St. Katharinenthal (Nonnenchor) genoss man die neun, in der Zwischenzeit mit dem neuen Namen versehenen Kantatengottesdienste.

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