Während zu Beginn des Bachfests 1946 viele grossartige Musiker sich zu diesem völkerverbindenden kulturellen Grossanlass bekannten, musste leider in der IBG-Generalversammlung 1957 von vielen dieser Persönlichkeiten Abschied genommen werden. Unter anderem konnten Arthur Honegger, Othmar Schoeck und der Thomaskantor Günther Ramin den wiederum grossen Erfolg in Schaffhausen nicht mehr miterleben. Auch Albert Schweitzer fehlte an den Konzerten. Denn, wie er schreibt und sich damit bei Walther Reinhart entschuldigt: «Das schöne und reichhaltige Programm habe ich mit grossem Interesse gelesen. Leider werde ich nicht in Europa sein. Mein Spital hat mich notwendig, aber an Sie denken werde ich. Grüssen Sie mir Herrn Stadtpräsident Bringolf und Herrn Dr. Hallauer (IBG-Präsident) und alle meine Bekannten in Orgel- und Bach-Sachen».
Wieder war ein Ensemble aus Leipzig in Schaffhausen zu Gast: Dieses Mal das Gewandhausorchester unter der Leitung von Ekkehard Tietze, sowie am Klavier Prof. Carl Seemann. Zum ersten Mal in Schaffhausen war die hervorragende Sopranistin Ursula Buckel in einem Kantatenkonzert zu hören. Mit der «Kunst der Fuge», bearbeitet für Orchester durch den aus Bassadingen stammenden Wolfgang Graeser und aufgeführt am 7. Festkonzert durch das Ensemble Wolfgang von Karajan, wurde ein eindrückliches Zeichen eines Musikschaffenden unserer Region gesetzt.
Der Journalist Dr. Landau schrieb in der Berliner Zeitung «Der Tag» unter dem Titel «Besinnung in Bach» überaus lobende Worte zum 5. Bachfest, speziell auch zur Aufführung der h-Moll-Messe durch Walther Reinhart und seinem Chor und Orchester aus Winterthur.

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