21. Bachfest Schaffhausen vom 24. Mai – 1. Juni 2003
Neu wurden – mit der grossen Anzahl von neun Gottesdiensten – die Feierstunden in Kantatengottesdienste umbenannt. Der dazu speziell gebildete Ausschuss wollte damit die Wichtigkeit der Kantate im Gesamt-Oeuvre aufzeigen und zudem vermehrt die Möglichkeit schaffen, den regionalen Musikerinnen und Musikern eine Teilnahme an einem Bachfest anzubieten. Dieser Ausbau wurde dank der finanziellen Unterstützung der evangelisch-reformierten Kirche der Stadt und des Kantons Schaffhausen möglich. Beim 1. Festkonzert ertönte kein einziger Ton eines Bach-Werkes. Anstelle davon wurde Monteverdis Marienvesper fast zum Konzert in spanischen Gefilden – unter der Leitung von Jordi Savall mit La Capella Real de Catalunya und Le Concert des Nations. Auch die Solistengruppe kam von der iberischen Halbinsel und als dominanteste Künstlerin stand die Sopranistin Monserat Figueras auf der Bühne. Darüber hinaus wurde Schaffhausen, entgegen späterer Jahre, mit einer noch relativ wenig bekannten Stimmlage, der eines Countertenors (Altus), konfrontiert.
Lorenzo Ghielmi übernahm die Aufgabe des Orgelkonzertes im Münster. An einigen Abenden und in Kleinkonzerten erklangen auch viele Werke der Söhne Bachs sowie von Zeitgenossen des grossen Meisters. In der Rathauslaube trat Chiara Banchini, Geige, zusammen mit Jörg-Andreas Bötticher, dem Basler Cembalisten, auf.
Eine ebenfalls grosse Neuigkeit bildete ein Gesprächskonzert im Stadttheater mit dem Nova Stravaganza Ensemble. Die Moderation und Gesprächsleitung führte Dominik Sackmann (ehem. IBG-Vorstandsmitglied). Wieder einmal erklang die h-Moll-Messe gestaltet von der Gächinger-Kantorei und dem Bach-Collegium Stuttgart mit Hellmuth Rilling als Dirigent.
Als weitere, das Bachfest sehr bereichernde Anlässe, fanden Orgelkonzerte in Rheinau und gleichentags in der Bergkirche Hallau mit Andrea Marcon an den Orgeln statt.
Der über alle Grenzen hinweg berühmte amerikanische Jazzpianist Uri Caine, beglückte mit seinem Können – nebst den üblichen Konzertbesuchern – vor allem die neu zum Bachfest hinzugestossenen, jugendlichen Zuhörer. Auch die Nachmittagsvorstellung mit dem Titel «Krach bei Bach», dargeboten von der Singschule und dem Orchester der Schaffhauser Musikschule, fand bei einem sehr gemischten Publikum grossen Anklang.

22. Bachfest Schaffhausen vom 20. – 28. Mai 2006
Zum ersten Mal in der Geschichte der Schaffhauser Bachfeste wurde dem Musikanlass ein Motto zugeordnet. Diese Idee war, die aufgeführten Werke durch diese generelle Benennung in einen «fil rouge» einzubinden. So wurde das 22. Bachfest «BACH und der TANZ» getauft... Deshalb fiel auf wie viele dargebotene Werke von Bach – aber auch von anderen Komponisten – heitere und eben tänzerische Elemente enthalten.
Mehrfach leitete Andrea Marcon, mit seinem grossen Können, die Konzerte. Dazu trat die Formation La Cetra Barockorchester Basel auf. Der im Volke eher unbekannte Komponist Grygny wurde in einem separaten Konzert gewürdigt. Jean-Yves Haymoz leitete das Ensemble Alternatim. Bei einem Mittagsanlass zeigte Marlies Ott, wie sich Bachs Musik in Tanzmedidationen verwandeln lässt. Die Live-Musik dazu gestalteten Rolland Müller, Flöte, und David Stamm, Cembalo.
Ein Highlight während des Bachfest-Grossanlasses bildete die szenische Aufführung «Der 4. König» von Ulrich Gasser. Neben dem Aufgebot an zahlreichen Musikerinnen und Musikern war der technische Aufwand sehr gross, denn die Aufführung fand in den grandiosen, aber leider sehr kalten Kasematten des Munots statt. Die räumlich bedingte Akustik, wie aber auch die Beleuchtung, unterstrich dieses beeindruckende Spiel. Die Leistung der Künstler an diesem nicht einfachen Spielort war bravourös. Damit die Besucher sich von der unangenehmen Kälte nicht ablenken liessen, wurden unzählige Kisten mit Militärwolldecken aus dem Zeughaus herangeschleppt. Um dem Motto zudem den richtigen Touch zu geben, trat im Stadttheater – als Schaffhauser Produkt – die Cinevox Junior Company unter der Leitung von Malou Fenaroli Leclerc auf.
Die grossen Oratorien Matthäus-Passion und h-Moll-Messe bildeten einmal mehr die Eckpfeiler dieses Bachfests. Beim ersten Konzert traten die Schaffhauser Chöre mit Guido Helbling auf und beim zweiten Anlass beglückte der weltberühmte Dirigent Philippe Herreweghe mit dem Collegium Vokale Gent das Publikum. Die Solisten, ebenfalls grosse Namen, waren Sibylle Rubens (S), Ingeborg Danz (A), Christoph Prégardien (T) und Tomas Bauer (B). Auch durfte man eine am Anfang ihrer Karriere stehende Sopranistin, die Spanierin Nuria Rial, bei einem Kantatenkonzert geniessen. Nebst Klosterfahrt – Bus und Schifffahrt – zum Kloster Paradies und Kloster St. Katharinenthal (Nonnenchor) genoss man die neun, in der Zwischenzeit mit dem neuen Namen versehenen Kantatengottesdienste.

23. Bachfest Schaffhausen vom 16. – 24. Mai 2009
Auch das 23. Bachfest erhielt ein spezielles Motto. Da 2009 der 250. Todestag von Georg Friedrich Händel gefeiert wurde, beschloss die Programmkommission den Musikanlass mit «BACH und HÄNDEL» zu bezeichnen. Schon von Anfang an waren sich die Organisatoren bewusst, dass dieses Unterfangen keine einfache Sache werden würde. Bach einen ebenso «produktiven» Komponisten gegenüber zu stellen, mit all seinen ebenfalls grossen Werken, musste ja in den zur Verfügung stehenden Tagen gewisse Schwierigkeiten ergeben. Gleich drei Grosswerke Händels wurden aufgeführt. Als erstes die «Brockes-Passion» mit dem Kölner Kammerchor und dem Collegium Cartusianum (Leitung Peter Neumann). Das zweite mit «Herkules», welches mit der Bachschen Kantate «Herkules am Scheideweg» gepaart war – Ausführung durch Capella Murensis (Leitung Johannes Strobl, heute IBG-Vorstandsmitglied) und Capriccio Basel (Leitung Dominik Kiefer). Das dritte war das Oratorium «Jephta» im Münster, welches aufgeführt wurde von den King‘s Consort und Matthews Halls.
Für das letztere dieser Konzerte wurde, auf Grund der bekannten akustischen Probleme im Münster, ein spezielles Podium aufgebaut. Der langjährige Konzertmanager Heini Stamm organsierte dies zusammen mit dem Bauamt. Abgesehen vom unschönen Gesamtbild in der prächtigen Basilika, war die akustische Verbesserung aber eindeutig feststellbar.
Von Bach erklang dann als Schlusskonzert – an Stelle der traditionellen h-Moll-Messe, daher etwas ungewohnt – die durch die Schaffhauser Musiker aufgeführte Johannes-Passion. Die Reaktion bei den Konzertbesuchern blieb nicht aus. Harsche Kritik über das Fehlen der h-Moll-Messe ergoss sich über die Organisatoren und von vielen Seiten wurde gefordert das Weglassen dieser Tradition in Zukunft zu unterlassen.
Trotz diesem «Flecken im Reinheft» wurden die restlichen Konzerte sehr gelobt. So vor allem das reichhaltige Orchesterkonzert gleich zu Beginn des Bachfestes, mit La Stagione Frankfurt. Auch der Organist Jan Willem Jansen erfüllte manchen Besucherwunsch im Münster. Im St. Johann fand das Klavierrezital mit Karl-Andreas Kolly statt. Eine etwas ungewohnte Aufführung erfolgte beim Chorkonzert im Münster. Zum einen war kein Bach zu hören, sondern die «Judas-Passion» des Schweizer Komponisten Daniel Fueter und ein Stück von Francis Poulenc. Zum anderen trat der SCHMAZ – Schwuler Männerchor Zürich mit Orchester, Leitung Karl Scheuber – auf. Bei den Solisten hörte man die Stimmen von noch unbekannten Sängern, welche in der Zwischenzeit zum Teil ihre grossen Karrieren angetreten haben, wie z.B. den Altus Alex Potter. Unvergesslich war dann auch die Klosterfahrt nach Katharinenthal, wo zuerst am Rheinufer, bei grösster Hitze, die Wassermusik von Händel und anschliessend in der Klosterkirche Werke für Violinen zu hören waren. Eine picknickartige Zwischenverpflegung auf dem Schiff gab diesem musikalischen Ausflug einen besonderen Touch. Zur Eröffnung besuchten gleich zwei Bundesräte Schaffhausen, nämlich die Herren Rudolf Merz und Christoph Blocher. Bei den Kantatengottesdiensten ist mit elf an der Zahl wohl das Maximum in einem Bachfest erreicht worden.

24. Bachfest Schaffhausen vom 12. – 20. Mai 2012
Die Namensgebungen für unsere Bachfeste geht weiter. Etwas speziell klingt wohl das Motto des 24. Bachfestes mit «Bach und die Schweiz», denn jeder Bachkenner weiss, dass der grosse Meister nie einen Fuss auf Schweizer Boden setzen konnte. Im Vergleich zu seinen Zeitgenossen, z.B. Händel und Telemann, war sein Wirkungsfeld auf Mitteldeutschland beschränkt. Trotzdem kann dieses Motto seine Gültigkeit haben und zwar mit den vielen musikalischen Verbindungen zu späteren Komponisten in der Schweiz. Dazu sei noch erwähnt, dass der Verleger Hans Georg Nägeli aus Zürich die Partitur der h-Moll-Messe erwarb und sie zur Subskription ausschrieb. Es war wohl die Absicht des 24. Bachfestes Kompositionen von vielen Schweizern mit deutlich erkennbaren Wurzeln zu Johann Sebastian Bach zur Aufführung zu bringen.
Im Konzert für Kammerchöre hörte man unbekannte, aber wunderbare Kompositionen von Willy Burkhard, Heinrich Sutermeister und Paul Müller-Zürich. Diese wurden vom Kammerchor Schaffhausen und der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz (Leitung Guido Helbling) aufgeführt. Bei der sogenannten «Klangwanderung», die Annedore Neufeld (heute IBG-Vorstandsmitglied und künstl. Leiterin des MCS) ins Leben gerufen hatte, ging die Reihe mit Schweizer Komponisten weiter und zwar von Arthur Honegger bis zu Othmar Schoeck. Beide Herren hatten sich ja bei der Gründung der IBG als Patronatsmitglieder zur Verfügung gestellt. Beim Orgelkonzert, ausgeführt vom Berner Münsterorganisten Daniel Glaus, fanden im Programm Werke von Frank Martin und eine Eigenkomposition ihren Platz. Für einen Kompositionsauftrag für Violen konnte Lukas Langlotz gewonnen werden. Dieses Konzert fand wieder einmal im Zunfthaus zum Rüden statt. Im Vokalensemblekonzert – Basler Vokalsolisten mit Sebastian Goll – erklangen weitere Werke von Komponisten unseres Landes, wie Ludwig Senfl und Friedrich Theodor Fröhlich, welcher während seiner Studienzeit in Berlin – auf Empfehlung seines Lehrers Zeltner – bei der Mendelssohnschen Matthäus-Passion mitsang. Nebst all den aufgezählten Schweizern waren aber, geschickt ins Programm eingewoben, viele dominante Werke des grossen Meisters Bach zu hören.
Die h-Moll-Messe, wie immer der Abschluss der Bachfeste, leitete Diego Fasolis mit seinem Coro della RSI und den I Barocchisti. Es war eine sehr präzise, opernhafte, ja fast italienische Aufführung, aber weit weg von der traditionellen Art der Bach‘schen Musik der Barockzeit. In zehn Kantatengottesdiensten durfte wiederum ein herrliches Angebot von Musikleistungen aus unserer Region genossen werden. Eine Besonderheit waren die Kantatengottesdienste in den drei Bergkirchen des Klettgaus. Begonnen hatte diese «Wallfahrt» in Wilchingen der Kammerchor Zürcher Unterland (Beat Raaflaub) mit BWV 99. Sie zog dann nach Neunkirch für BWV 98 und dem Hochrheinkammerchor (Regula Schütt) und beschloss die Reihe in Hallau, nochmals durch den KZU, mit BWV 100. Jede ist aber musikalisch unverwechselbar. Gesamthaft war dieses «Triptychon» ein unvergessliches Erlebnis und dies bei schönstem Wetter.

25. Bachfest Schaffhausen vom 28.Mai – 1. Juni 2014
Nach intensiven Gesprächen in den Vorjahren, beschloss der IBG-Vorstand in Zukunft das Bachfest alle zwei Jahre durchzuführen, jedoch jeweils vom Mittwochabend vor Auffahrt bis und mit dem nachfolgenden Sonntag. Natürlich wurde dieser Entscheid von dem erhofften Erfolg abhängig gemacht. Dies trat denn auch schon beim ersten Mal bei diesem Bachfest glücklicherweise ein. Zu dieser Umorganisation kam noch die Tatsache, dass Schaffhausen sein 25. Bachfest feiern konnte. Aus diesem Grunde wurde das Motto «Bach – festlich» gewählt. Schon mit dem ersten Ton des Eröffnungskonzertes «Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten» war der Massstab gelegt. La Venexiana konzertierte ebenfalls mit sehr festlicher Musik. Die Köthener Geburtstagskantate und weitere freudige Kantaten, die der Berliner Musiker Alexander Grychtolik rekonstruiert hatte, gelangten mit der Mitteldeutschen Hofmusik unter seiner Leitung in einem denkwürdigen Konzert zur Aufführung. Der Orgelabend war zweigeteilt. Zum Anfang erklangen konventionelle Werke an der Münsterorgel, gespielt vom jungen Michael Schöch, anschliessend nach kurzer «Wanderung» ins St. Johann, «improvisierte» dann Barbara Dennerlein an der romantischen Orgel in ihrer eigenen und nicht allen Zuhörern verständlichen Art. Wieder jedoch in einem ausgewogenen Rahmen und zudem nach einer herrlichen Schifffahrt, spielte Pierre Hantaï im Nonnenchor von St. Katharinenthal Cembalowerke.
Als Höhepunkt, gedacht für das Jubiläumsjahr und als Gabe der IBG an Schaffhausen, wurde in einer Uraufführung die von Rudolf Lutz komponierte und von Karl Graf getextete Auftragswerk «Schaffhauser Jubiläumskantate» am 31. Mai 2014 im St. Johann der Bevölkerung «geschenkt». Der Chor der Kantonsschule (Einstudierung durch Ulrich Waldvogel Herzig) brillierte mit diesem nicht einfachen Werk. Die Sopranistin Noëmi Sohn Nad, Jan Börner als Altus, und Klaus Mertens mit seiner wunderbaren Bassstimme verliehen dieser einmaligen Neukomposition bestimmt eine ganz besondere Note!
Als Gegenstücke zu diesem neuen Auftragswerk und der perfekten h-Moll-Messe mit den Dresdner Barockorchester und Kammerchor unter Leitung von Hans-Christoph Rademann erklang die szenische Aufführung von «Red bull flying Bach». Das sichtbar gemischte Publikum zeigte sich mit immer wieder tosendem Applaus höchst begeistert.
Mit dem kürzeren Bachfest wurden natürlich auch die Kantatengottesdienste reduziert. Die nun geplanten fünf Gottesdienste in Neunkirch, im Münster (2), in Santa Maria, in Thayngen und Stein am Rhein zeigten sich wieder einmal mehr als Highlights, um welche uns die Organisatoren anderer Bachfeste seit eh und je beneiden.

26. Bachfest Schaffhausen vom 4. – 8. Mai 2016
Beim Anblick der Jahreszahl wird dem Leser klar: 70 Jahre sind vergangen, seitdem im Mai 1946 die Internationale Bachgesellschaft Schaffhausen gegründet wurde und das erste Bachfest stattfand. Haben wohl die damaligen Organisatoren geglaubt, dass dieser Musikanlass einen so wichtigen Stellenwert in Schaffhausen bekommen und dass während einer so langen Zeit dies so weiter gehen würde? Nachdem im 2014 bereits wegen des 25. Bachfestes jubiliert wurde, verzichteten die Organisatoren – Stadt und IBG – auf erneute Festivitäten. Einzig die Mitglieder der IBG trafen sich zum einem «Geburtstags-Apéro» im Garten des «Pfrundhauses». Nebst der Eröffnungsansprache des neuen Stadtpräsidenten Peter Neukomm, in der er besonders die 70 Jahre IBG und die Bachfeste hervor hob, wurden keine weiteren speziellen Festlichkeiten durchgeführt. Allein schon die grandiosen Konzerte waren «Feste» genug. Nach einigen Jahren Absenz war mit Bundesrat Ueli Maurer wieder ein Mitglied der Landesregierung am Eröffnungskonzert zu Besuch.
«Bach – unterwegs» lautete das Motto. Damit wurden alle Konzerte speziell je auf eine der bekannten Wirkungsstätten von Johann Sebastian Bach fokussiert. Man begann mit «Dresden», in dem zu Bach noch Heinichen und Zelenka zu hören waren. Die Prager unter der Leitung von Václav Luks, boten eine brillante Erlöffnung. Obwohl Johann Sebastian Bach ja nie in Italien weilte, überarbeitete er einige seiner Werke nach Klängen von italienischen Kompositionen, was die hervorragende (und amüsante...) Geigerin Amandine Beyer, Begleitung durch die Gli Incogniti, mit Bach und Vivaldi vorspielte. Dies fand in der Bergkirche Hallau statt, was allgemein vom Publikum als besonderer Höhepunkt empfunden und «italienische Reise» genannt wurde. Die mit Spannung erwartete Matthäus-Passion im ungewohnten Kleinformat, wurde «Leipzig» genannt. Das Gabrieli Consort & Player – Leitung Paul McCreesh – hinterliess, trotz brillanten Solostimmen einen teilweise gespaltenen Eindruck. Die «Klangwanderung», wie schon 2014, wurde einmal mehr von zahlreichen Gästen besucht. Annedore Neufeld leitete das Kammerorchester des MCS und Noëmi Sohn Nad sang in Spitzenform die Kantate «Jauchzet Gott in allen Landen» – fast eine Hommage an die ehemalige Sopranistin Maria Stader. Das Freiburger Barockorchester, das in den letzten Jahren immer wieder in Schaffhausen zu hören war, musizierten unter dem Begriff «Leipzig» Bachwerke und verschiedene Stücke von Zeitgenossen.
Als Beitrag für Musik der heutige Zeit, fand in der «Kammgarn» unter dem Titel «Baroque Lounge» ein spezielles Konzert mit der Gruppe Musica Sequenza und dem grandiosen Fagottisten und Bandleader Burak Özdemir statt. Der Applaus dauert lange. Das zweite Konzert bestritt dann das Vokalensemble SLIXS, sowie der Perkussionist Simone Rubino im Stadttheater.
Michel Bouvard liess die Orgel im Münster mit dem Untertitel «Norddeutsche Reise» und anhand von Werken norddeutschen Zeitgenossen von Bach erklingen. Einmal mehr, d.h. nach der Matthäus-Passion 2012, trat Rudolf Lutz mit seinem Ensemble aus St. Gallen mit der h-Moll-Messe auf. Julia Doyle (S), Alex Potter (A), Daniel Johannsen (T) und Klaus Mertens (B) brachten diese tiefbeeindruckende Aufführung zum krönenden, ja ergreifenden Abschluss des 26. Bachfestes 2016!
